Die erste schriftliche Erwähnung der Fleischbänke, die ursprünglich in einem Holzbau untergebracht waren und sich anfänglich auf dem heutigen Marktplatz König Přemysl Otakar II. befanden, stammt aus dem Jahre 1336. Kaiser Karl IV. ordnete im Jahre 1364 aus hygienischen Gründen den Abriss der auf dem Ringplatz stehenden Fleischbänke an. Als geeignetsten Standort für die Errichtung eines Nachfolgebaus wurde die Krajinská-Straße ausgewählt, in der seinerzeit viele Fleischermeister lebten. Auch der Neubau war jedoch noch aus Holz.
Das Fundament des heutigen Steinbauwerks nach dem Plan einer Basilika stammt aus der 2. Hälfte des 16. Jahrhunderts. Die Fleischerläden befanden sich in den niedrigen Hallen an den beiden Seiten, die den Einkaufenden durch die Arkaden von der inneren hohen Halle aus zugänglich waren. Von außen bestanden eigenständige Eingänge zur Versorgung. Die westliche Fassadenfront ist im Renaissancestil mit Zinnen und Schießscharten an der Attika erhalten geblieben, den eigentlichen Giebel bilden sog. Schwalbenschwänze. Der östliche Giebel wurde Anfang der 30er Jahre des 19. Jahrhunderts umgebaut. Das zweigeteilte steinerne Renaissanceportal ist im Originalzustand.
Nachdem ein neuer städtischer Schlachthof in der sog. Prager Vorstadt 1899 entstanden war, erfuhren die Fleischbänke im Verlaufe des 19. Jahrhunderts wiederholt bauliche sowie organisatorische Veränderungen. Sie wurden in einzelne kleine Läden umgewandelt und dienten der Lagerung und dem Verkauf unterschiedlichster Waren. Nach 1945 befand sich das Gebäude in einem so baufälligen Zustand, dass ernsthaft sein Abriss in Erwägung gezogen wurde. Schließlich wurden die Fleischbänke im Jahre 1953 nach den Plänen von J. Fidra zu einem Restaurant umgebaut. Für die Öffentlichkeit wurde das Restaurant „Masné krámy“ (Fleischbänke) am 1. Oktober 1954 feierlich eingeweiht.
Seitdem erlangte das Restaurant „Masné krámy“ dank seiner gastfreundlichen Atmosphäre, seiner vorzüglichen Küche und vor allem dank seines perfekt gepflegten Schankbieres aus dem Hause Budweiser Budvar große Popularität.
Im Jahr 2014 feiert das Restaurant „Masné krámy“ zwei wichtige Jubiläen. Am 13. Februar sind 650 Jahre seit dem Moment vergangen, als Kaiser Karl IV den Abriss der auf dem heutigen Marktplatz König Přemysl Otakar II. stehenden Fleischbänke und ihre Umlegung in die Krajinská-Straße anordnete. Am 1. Oktober 1954, d.h. vor beinahe 60 Jahren, wurde das Restaurant „Masné krámy“ für die Öffentlichkeit feierlich eröffnet. Im Restaurant wurde immer und ausschließlich das Bier aus der Brauerei Budweiser Budvar ausgeschenkt.
Sein heutiges Erscheinungsbild bekam das Restaurant durch eine Totalrenovierung, die am 5. Dezember 2007 abgeschlossen wurde. Das rekonstruierte Restaurant „Masné krámy“ verbindet moderne gastronomische Technologien und das historische Gebäude, dessen Geschichte bis ins 16. Jahrhundert zurückreicht, zu einer organischen Einheit.
Der ursprüngliche Plan einer Basilika wurde bewahrt. Der Hauptraum ist an den beiden Seiten von separaten Sitzbereichen umgeben. Als Dominante des Hauptraumes gilt der massive Tresenbereich mit einer Bar – das pulsierende Herz des Restaurants, von dem aus das Leben in den gesamten Raum strömt. Hinter dem Tresenbereich befinden sich beleuchtete kupferne Biertanks, die hinter einer Glasscheibe platziert sind und für die Gäste direkt vom Hauptraum aus sichtbar sind. Rechts vom Eingang blieb ein großer Raum erhalten, der sich für Gruppen eignet, links vom Eingang gibt es einen erhöhten Bereich für Einzelgäste und auch einen kleinen separaten Sitzbereich. Die gesamte hintere Hälfte wurde als ruhige Zone konzipiert, die vorwiegend für ein ungestörtes Beisammensein unter Freunden vorbehalten ist.
Die Inneneinrichtung knüpft an den historischen Charakter des Gebäudes an. Der an einen Gehsteig erinnernde Granitpflasterboden, kombiniert mit massiven Eichendielen, verstärkt diesen Eindruck auch dank der Beleuchtung. Die Gaststätte wird durch das natürliche Licht von der Hroznova Straße sowie Innenleuchten beleuchtet, die aus traditionellen Materialien – schwarzem Metall und Platinkupfer – hergestellt wurden.
Die historische Zusammengehörigkeit wird auch durch die Möblierung hervorgehoben. Es wurden grundsätzlich natürliche Materialien wie massive Eiche, Naturleder, schwarzes Mattmetall oder Platinkupfer verwendet, mit einzelnen Details in hochwertiger handwerklicher und technischer Ausführung. Das heißt jedoch nicht, dass nicht in den „Masné krámy“ modernste Trends der gastronomischen Einrichtung geltend gemacht worden wären. Wir finden hier sowohl Flachbildschirme als auch andere Technik für eine Großflächenprojektion samt Tonanlage im Hauptraum.
Die „Masné krámy“ verfügen über 200 Sitzplätze.